Serie A-Finanzierung: MIG goes Mikrobiom

Der VC-Investor MIG Capital führt eine 13 Mio. Euro Series-A-Finanzierung für Mikrobiom-Therapeutika der Münchner mbiomics an. Am Konsortium sind zudem der High-Tech Gründerfonds, Bayern Kapital und private Seed-Investoren beteiligt.

ANZEIGE

Größer war eine Serie A-Finanzierung in Europa in diesem Jahr bisher nur bei Maxion Therapeutics (UK) mit rund 15 Mio. US-Dollar.  Doch die Münchner mbiomics ist mit dem First Closing ihrer aktuellen ersten Finanzierungsrunde noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt, wie Geschäftsführerin Laura Figulla im Gespräch mit |transkript.de betonte. Knapp an die 20 Mio. könnten nach Abschluss dieser Runde möglich sein. Insgesamt ist da noch viel „Wette auf die Zukunft“ beim Schwerpunktthema von mbiomics: mikrobiombasierte Therapeutika.

Die Firma nutzt ihre maßgeschneiderte, hochpräzise und multiparallele bakterielle Profilierungsplattform und computergestützte Techniken, um Präzisionsdaten zur Modulation der Mikrobiota zu generieren, um damit die Entwicklung mikrobiombasierter Therapeutika zu beschleunigen. Die MIG Capital AG, bekannt als einer der frühen Investoren bei der Mainzer BioNTech, habe demnach genau dieses Mikrobiom-Biotech-Unternehmen als Investment ausgewählt, um aus einer auf Diagnostik angelegten Technologieplattform die erste Generation wirksamer mikrobiombasierter Therapeutika zu entwickeln. Wissenschaftlicher Kopf hinter dem Ansatz ist mbiomics-CTO Johannes Wöhrstein, der 2018 mit DEOXY für seine Einzellzell-Analyse-Technologie schon einmal eine GO-Bio-Förderung erhalten hatte, die 2021 zur Gründung der DEOXY GmbH aus der LMU führte.

Die Technologie der mbiomics GmbH ist eine Neuentwicklung, die nun weiterentwickelt und eingesetzt werden soll, um ein besseres Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Darmmikrobiom und dem Wirt zu gewinnen. Doch in der Diagnostik möchte man keinesfalls stehen bleiben, erläuterte Geschäftsführerin Figulla, sondern das Ziel ist ganz klar, Präzisionstherapien zu entwickeln. Die Kerntechnologie von mbiomics verbessert zusätzlich die Patientenauswahl und -überwachung für klinische Studien und schafft damit eine neue Beobachtungs- und Eingriffsebene in der klinischen Forschung und Entwicklung unterschiedlichster Wirkstoffe – und damit ein Alleinstellungsmerkmal und einen Wettbewerbsvorteil, so die Gründer.

Mit dem angekündigten Abschluss ist mbiomics nach eigenen Angaben in der Lage, sich an „die Spitze des aufstrebenden Feldes“ der synthetischen mikrobiellen Konsortien zu setzen. Wobei ein großes Potential gesehen wird, die Behandlung eines breiten Spektrums von Krankheiten – von Krebs bis hin zu entzündlichen Darmerkrankungen – zu revolutionieren. Auf Nachfrage bestätigen die Gründer Figulla und Woehrstein, dass sich das Unternehmen sowohl als Mikrobiologie- als auch als Daten-Unternehmen sieht. „Wir sehen die Konvergenz zu TechBio direkt in unserem Unternehmen“, so Figulla. Und das habe auch die MIG-Investoren überzeugt, aktiv diese Welten für den weiteren Entwicklungsweg zu verschmelzen.
Dr. Matthias Kromayer, geschäftsführender Gesellschafter von MIG Capital, kommentierte denn auch: „Der zukunftsweisende Ansatz des Unternehmens, neue Technologien mit modernster Mikrobiom-Forschung zu kombinieren, hat das Potential, die Ergebnisse für Patienten deutlich zu verbessern.“

SIE MÖCHTEN KEINE INFORMATION VERPASSEN?

Abonnieren Sie hier unseren Newsletter